Kart-ÖTSM Lignano/I 17./18.4.2010
Italien im Frühjahr, diesmal für die ÖTSM-Kartmasters erstmals auf der kürzlich neu errichteten Strecke bei Lignano, ist immer eine nette Abwechslung. Das italienische Flair, gutes Essen, eine (noch kühle) frische Brise Meeresluft und gute Stimmung kennzeichneten auch heuer wieder den Saisonauftakt.
Es war viel Vorbereitungsarbeit seitens des MSRR-Kartteams zu leisten. Michael Hofer, Fabian Ohrfandl, Alex Schiessling, Christoph Kainz und Bobby Horak haben sich um die Vorbereitung des Materials und die Logistik gekümmert. Ein Kart aus dem Vorjahr musste für die heurige Saison komplett überholt werden, das zweite Kart wurde durch ein neues und damit baugleiches Kart ersetzt (und damit auch die Ersatzteilsituation vereinfacht) und insgesamt wurden auch durch den Einsatz von Michael Hofer, der beim ersten Rennen noch nicht dabei sein konnte, im Vorfeld wesentliche Verbesserungen in der Transportlogistik vorgenommen, die das Materialhandling bei den Rennen deutlich erleichtern werden.
Gespannt war man auch auf die neuen 2-Zylinder Motoren, die heuer zentral gewartet und von Rennen zu Rennen an die Teams verlost werden. Nachdem der geplante Rollout der neuen Motoren in Rechnitz im Vorfeld ausfiel, hatten die meisten Teams nun erstmals am Freitag an der Strecke Kontakt mit dem neuen Motorenmaterial und der modifizierten Montage am Kart. Etliche mechanische Adaptierungen mussten vorgenommen werden und anfänglich zeigten sich im Rennbetrieb an den Motoren auch noch erhebliche Vergaserprobleme, die sich in oftmaligen Motoraussetzern in jeder Runde und auch in Leistungsunterschieden bemerkbar machten.
Intensivster Einsatz der Motorenspezialisten rund um Christian Konrad im Laufe des Freitag Abend bis Samstag Vormittag konnten dann weitgehend für eine Behebung der Probleme sorgen, sodass in einer spontan einberufenen Teamchefbesprechung nach dem Training am Samstag einhellig beschlossen werden konnte, dass die Bedingungen fair und ausgeglichen sind und einem Wertungsrennen nichts im Wege steht.
Der Paukenschlag des Teams MSRR-Speedacademy (42) begann mit Einsatz von Hannes Dechler im ersten Sprint am Samstag. Zur freudigen Überraschung aller stellt er das grüne Kart auf die Pole-Position und fuhr mit feinfühligem fahrerischen Geschick souverän den ersten Sprint-Sieg in der Geschichte des MSRR-Kartteams ein. Die weiteren Platzierungen des Teams MSRR-Speedacademy, das mit 2 weiteren Gastfahrern (Michael Todorovitsch (P3) und Sebastian Hainz (2xP4)) und den beiden MSRR-Junioren Manuel Freywald (P16) und Lukas Niedertscheider (P10,P7), besetzt war, führten am Ende des Tages mit Platz 4 zum bisher besten Sprint-Gesamtergebnis eines MSRR-Kartteams. Der Teamchef des Speedacademy-Teams Herbert Kainz zeigte sich darüber natürlich sehr zufrieden.
Nicht ganz so gut lief es im Team MSRR-Telacc (24) an diesem Samstag. Der neue Motor wollte seine ganze Kraft noch nicht entfalten, aber dank der konstant guten Fahrleistungen rechte es für die Fahrer Gerhard Freywald (P9), Christoph Kainz (P5,P10), Fabian Ohrfandl (P10,P9), Alex Schiessling (P6) und dem „Driving Captain“ Bobby Horak (P12, P9) dann am Ende des Tages mit einem 10. Platz immerhin noch für eine Einreihung unter den Top 10.
Am Sonntag ging es dann nach einem kurzen Warm-Up mit den Platzierungen des Vortags, also 4 und 10, in einen hoffnungsvollen Start des 6-Stundenrennens, wieder tatkräftig unterstützt von den beiden „guten Geistern“ im Hintergrund, Martin Niedertscheider und Jürgen Huber, die während des ganzen Rennwochenendes beide Teams organisatorisch und mechanisch begleiteten.
Die sensationellen fahrerischen Leistungen vom Vortag konnten im Verlauf der 6 Stunden von allen Fahrern beider Teams im Laufe des Tages wiederholt werden und es begann sich eine weitere Überraschung anzubahnen. Lange Zeit waren beide MSRR-Teams ziemlich gleichauf in den Rängen 4-6 unterwegs, das Team MSRR-Speedacademy konnte im weiteren Verlauf die Position nicht ganz halten, fuhr aber immer noch als 8. über die Ziellinie, was als stattlicher Erfolg zu werten ist.
Die Sensation des Sonntags aber schaffte das Team MSRR-Telacc unter der Führung des Teamchefs Bobby Horak, das sich mit fahrerischen Top-Leistungen nach etwa 4 Stunden den 3. Platz erkämpften konnte und ihn souverän bis zum Ende des Rennens nicht mehr abgab. Der erste Podestplatz für ein MSRR-Team mit über einer Runde Vorsprung auf den Viertplatzierten.
Überrascht hat auch, dass das Abschlepp-Kart während der 6 Stunden kein einziges Mal ausfahren musste und es an diesem Wochenende keinen einzigen Motorschaden gab. Das insgesamt dicht gedrängte Feld am Ende der Renndistanz lieferte auch ein deutlich positives Signal, mit den neuen Motoren auch den richtigen Weg eingeschlagen zu haben.
Alles in allem – mit viel gut vorbereitetem Material, hohem Einsatz, viel Teamgeist, kluger Strategie und souveränen fahrerischen Leistungen aller Fahrer in beiden MSRR-Teams – das bisher erfolgreichste Rennwochenende in der Geschichte des MSRR-Kartteams. Gratulation an das gesamte Team!
Die ÖTSM wird am 15./16. Mai in Ampfing fortgesetzt.
(Fantomas)